Eine Vasektomie ist ein (umkehrbarer) mikrochirurgischer Eingriff zur Sterilisation des Mannes. In den USA und vielen anderen Ländern zählt sie zu den gebräuchlichsten Verhütungsmethoden, und mit einer Effektivität von 99,9% zu den sichersten überhaupt. Der Eingriff selbst ist unkompliziert und gut verträglich. Durch Vasektomie sterilisierte Männer erleben keine negativen Auswirkungen auf ihr Geschlechtsleben. Nur ihre Samenflüssigkeit enthält halt keine Spermien.
Die No-Scalpel-Methode ist eine der zwei am weitesten verbreiteten Methoden zur Durchführung einer Vasektomie und wird von den meisten Ärzten empfohlen. Hierbei wird die Hautöffnung per Dehnung einer winzigen Punktierung erzeugt. Es gibt keinen Einschnitt, der anschließend vernäht werden müsste. Diese Technik erhöht nicht nur den Komfort des Patienten während des Eingriffs, sondern reduziert auch das Risiko von Blutungen oder Infektionen. Die Operationsnarbe ist praktisch unsichtbar. Am 30. Juni des laufenden Jahres haben wir, nach acht Jahren klinischer Erprobung, eine neue Methode unter dem Namen „Total Vasectomy“ (TV) eingeführt. Worin unterscheidet sich TV von einer herkömmlichen No-Scalpel-Vasektomie? Bei der TV wird ein mehrere Millimeter langes Teilstück der Samenleiter entfernt, und diese dann im Bereich der Schnittstellen sowohl verödet als auch mit einem nicht-resorbierbaren Faden abgebunden, um einer Rekanalisierung doppelt vorzubeugen.
Aus der Erfahrung zahlloser Patientengespräche, die ich vor, nach und während des Eingriffs geführt habe, erscheint es mir hilfreich, künftigen Patienten bereits im Vorfeld anhand von Fotos zu zeigen, wie so eine Vasektomie verläuft. Meist werde ich ohnehin darum gebeten. Andererseits ist die zweithäufigste Bitte, ihnen nicht einfach den im Internet verfügbaren Film über Vasektomie zu zeigen. Das könnten sie nicht mit ansehen. Lieber würden sie einfach nur Fotos sehen.
Mit bisher über 70 Millionen erfolgten Operationen ist die Vasektomie weltweit der häufigste chirurgische Eingriff überhaupt. Und all diese 70 Millionen Männer plagte zuvor die Frage, ob sie nach dem Eingriff Schmerzen empfinden würden. (Die Operation selbst ist schmerzlos.) Manchmal frage ich meine Patienten, ob sie beim Fußballspielen jemals einen Schuss zwischen die Beine bekommen hätten. Im Vergleich dazu, erkläre ich dann, seien eventuelle Schmerzen bei der Betäubung oder nach der Vasektomie „wie Streicheleinheiten“. Im Vergleich zu Frauen haben wir Männer generell viel weniger mit Schmerz zu tun – insbesondere was Schmerzen im Intimbereich betrifft.
Der häufigste Beweggrund, sich einer Vasektomie zu unterziehen, ist der Wunsch, dass die Partnerin nicht mehr unnötig Verhütungsmittel schlucken solle, da ein zukünftiger Kinderwunsch ohnehin ausgeschlossen sei. „Keine weiteren Kinder“ und „nie wieder Anti-Baby-Pille“ lauten in der Regel die zwei Wünsche, die unsere Patienten zu uns führen. In den folgenden Bildern zeigen wir Schritt für Schritt, wie so eine Vasektomie in der Praxis verläuft – angefangen von einem kurzen Blick auf unser schönes Stadtviertel Wilanów.
Erläuterungen zum Ablauf einer Vasektomie!!! Chirurgischer Faden kommt bei diesem Eingriff ausschließlich zum Abbinden der Enden der unterbrochenen Samenleiter zum Einsatz. Kernpunkt der Operation ist die Entfernung eines Teils der Samenleiter. Der Eingriff beschränkt sich auf ein Teilstück von 6-8 mm, auch wenn durch die Vergrößerung in den Fotos vielleicht ein anderer Eindruck entsteht. Im letzten Bild ist die winzige Narbe am Hodensack kaum zu sehen. Wir sehen auch keine Operationsnaht, weil diese nicht nötig ist. Und genauso wenig kommt im gesamten Eingriff eine Spritze mit Nadel zum Einsatz. Schauen wir uns also die gesamte Prozedur so einer „Total Vasectomy“ gemeinsam an. Nur die Momente des Abbindens des Samenleiters, der Entfernung eines mehrere Millimeter langen Teilstücks, sowie der anschließende Mikrokoagulation der offenen Samenleiter-Enden sind in den Bildern mit Rücksicht auf sensiblere Patienten nicht zu sehen.
DR KRETOWICZ